Neuseeland: Arbeiten im Paradies
Der internationale Hotelriese Hilton ist der beste Beweis: In Neuseeland plant man derzeit die große Tourismusexpansion – Projekte stehen an in der knapp 500.000 Einwohner zählenden Hauptstadt Wellington an der Südspitze der neuseeländischen Nordinsel, in Queenstown und in Dunedin. Im vergangenen Jahr eröffnete Hilton zudem am Lake Taupo ein Haus. Der Hauptstandort der Hotelkette bleibt jedoch Auckland.
Hier sitzt die aus Hamburg stammende Julia Gundermann an der Rezeption. „Neuseeland bietet tatsächlich gute Möglichkeiten und vor allem ideale Arbeitsbedingungen“, so die 20-Jährige. Nach wie vor sind Mitarbeiter aus Europa, im Speziellen aus dem deutschsprachigen Raum, gefragt – vor allem in Führungspositionen. Allerdings ist zu beachten: Vollanstellungen gibt es in diesem Land ausschließlich auf Managementebene. Die restlichen Kräfte müssen sich mit dem sogenannten „Part-Time“-Vertrag begnügen, der im Vergleich zu Deutschland, der Schweiz oder Österreich die Mitarbeiter jedoch sehr begünstigt. Auf die Einhaltung der strengen Regeln ist man sehr bedacht. Julia Gundermann ist eine jener Mitarbeiterinnen mit dieser Art der Anstellung. „Bezahlt wird man pro gearbeiteter Stunde.
Die Schicht beträgt acht Stunden pro Tag. Überstunden werden bezahlt. Alle zwei Wochen kommt der Lohn aufs Konto und den Mitarbeitern stehen per Gesetz fünf bezahlte Krankheitstage pro sechs gearbeiteten Monaten zu. Mehr Fehlstunden gehen zu eigenen Lasten. Und: An Feiertagen bekommt man 15 Prozent mehr Lohn. Im Jahr hat man zudem 20 Tage bezahlten Urlaub.“ Diese Vertragsmodalitäten werden jedoch auch oft von Unternehmern kritisiert: Arbeitnehmer sind in Neuseeland sehr gut geschützt. Fast zu gut, bevor Leute gekündigt werden, gibt man ihnen nicht nur eine zweite, sondern oft auch eine dritte Chance.
Der internationale Hotelriese Hilton ist der beste Beweis: In Neuseeland plant man derzeit die große Tourismusexpansion – Projekte stehen an in der knapp 500.000 Einwohner zählenden Hauptstadt Wellington an der Südspitze der neuseeländischen Nordinsel, in Queenstown und in Dunedin. Im vergangenen Jahr eröffnete Hilton zudem am Lake Taupo ein Haus. Der Hauptstandort der Hotelkette bleibt jedoch Auckland.
Hier sitzt die aus Hamburg stammende Julia Gundermann an der Rezeption. „Neuseeland bietet tatsächlich gute Möglichkeiten und vor allem ideale Arbeitsbedingungen“, so die 20-Jährige. Nach wie vor sind Mitarbeiter aus Europa, im Speziellen aus dem deutschsprachigen Raum, gefragt – vor allem in Führungspositionen. Allerdings ist zu beachten: Vollanstellungen gibt es in diesem Land ausschließlich auf Managementebene. Die restlichen Kräfte müssen sich mit dem sogenannten „Part-Time“-Vertrag begnügen, der im Vergleich zu Deutschland, der Schweiz oder Österreich die Mitarbeiter jedoch sehr begünstigt. Auf die Einhaltung der strengen Regeln ist man sehr bedacht. Julia Gundermann ist eine jener Mitarbeiterinnen mit dieser Art der Anstellung. „Bezahlt wird man pro gearbeiteter Stunde.
Die Schicht beträgt acht Stunden pro Tag. Überstunden werden bezahlt. Alle zwei Wochen kommt der Lohn aufs Konto und den Mitarbeitern stehen per Gesetz fünf bezahlte Krankheitstage pro sechs gearbeiteten Monaten zu. Mehr Fehlstunden gehen zu eigenen Lasten. Und: An Feiertagen bekommt man 15 Prozent mehr Lohn. Im Jahr hat man zudem 20 Tage bezahlten Urlaub.“ Diese Vertragsmodalitäten werden jedoch auch oft von Unternehmern kritisiert: Arbeitnehmer sind in Neuseeland sehr gut geschützt. Fast zu gut, bevor Leute gekündigt werden, gibt man ihnen nicht nur eine zweite, sondern oft auch eine dritte Chance.
Die Verdienstmöglichkeiten in Neuseeland sind im Vergleich zu Deutschland oder Österreich etwas geringer. Das Leben aber günstiger. Ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft ist um 35 bis 250 Euro pro Woche zu haben, zum Start geht es in einer Backpacker-Unterkunft noch günstiger. Für einen kleinen Bungalow mit zwei Zimmern, Terrasse und Garten außerhalb der Ballungszentren muss man mit 350 Euro rechnen, in trendigen Stadtvierteln durchaus mit bis zu 800 Euro. Die Steuersätze sind niedrig, es gibt keine zusätzlichen Sozialversicherungsabgaben, die Krankenversicherung ist gesetzlich geregelt. Als Küchenchef in einem gehobenen Hotel verdient man durchschnittlich rund 26.000 Euro pro Jahr, als General Manager bis zu 46.000 Euro. In den Ballungszentren Auckland, Queenstown, Wellington oder Christchurch liegen die Lebenshaltungskosten allerdings um gut 20 Prozent höher.
Ungeachtet dessen schwärmen jedoch alle, die einmal in Neuseeland gearbeitet haben, über die hohe Lebensqualität in diesem Land. Vor allem über die geringe Bevölkerungsdichte. Pro Quadratkilometer leben nur 16 Einwohner, in Deutschland sind es 229. Erstaunlich: Die Anzahl der Schafe ist 14-mal so hoch wie die Gesamtbevölkerung (4,3 Millionen Einwohner). Ob das mit der aktuellen Studie des „Global Peace Index“ zusammenhängt? Der wies Neuseeland nämlich als das friedlichste Land der Welt aus. Zusammengefasst also: perfekte Bedingungen, gemäßigtes Klima (Jänner und Februar sind die wärmsten Monate des Jahres, Juli ist der kälteste Monat) und die Menschen werden als entspannt, höflich, hilfsbereit und umkompliziert beschrieben, aber auch als zurückhaltend. Neuseeland liegt in der Zeit übrigens zwölf Stunden vor Europa.
Perfektes Englisch
Wer plant, in Neuseeland zu arbeiten, für den ist perfektes Englisch unerlässlich. Hans Herzog, Besitzer eines Weinguts und Gourmetrestaurants in Marlborough, sagt: „Wenn man eine abgeschlossene Ausbildung, einige Jahre Erfahrung und exzellente Zeugnisse hat, sollte es kein Problem sein, einen Job zu finden. Für Schweizer gibt es zudem ein spezielles Austauschprogramm, für deutsche Staatsangehörige unterschiedliche Möglichkeiten wie das Working-Holiday-Visa, Student-Visa oder Working-Visa. Die Anträge laufen alle über die neuseeländische Botschaft in Wien.“
Der Karrierecheck
Die wichtigsten Kriterien im Check
Das sollten Sie wissen, bevor Sie zu arbeiten beginnen.
Karrierechancen
Mit guter Ausbildung und der nötigen Erfahrung gelingt der Aufstieg recht schnell. Man darf sich jedoch nicht zu schade sein, in niedrigere Positionen einzusteigen.
Arbeitszeiten
Üblicherweise kann man mit einem 8-Stunden-Tag rechnen. Überstunden werden bezahlt. Pro Jahr sind vier Wochen Urlaub vertraglich festgelegt.
Jobangebot
In der Hauptreisezeit von Dezember bis März ist das Angebot etwas höher. Ansonsten kann die Jobsuche sechs Monate oder länger dauern. Auf der Südinsel ist es aber insgesamt einfacher eine Stelle zu finden. Grundsätzlich gilt: Je mehr Erfahrungen und Qualifikationen man vorweisen kann, desto schneller bekommt man einen Job.
Arbeitsumfeld
Sehr modern und international. Die Mentalität der Neuseeländer ist entpannt und unkompliziert, aber auch zurückhaltend im Umgang mit anderen.
Verdienst/Benefits
Insgesamt etwas geringer als in Deutschland oder Österreich. Kein Anspruch auf Weihnachts- oder Kindergeld.Dafür ist das Leben an sich etwas günstiger. Der Feiertagszuschuss beträgt 15 Prozent. Benefits wie Fortbildungen sind Verhandlungssache.
„Neuseeland hat viel Potenzial“
Der Aufstieg in Spitzenpositionen kann in diesem Land sehr schnell gehen.
Zur Person
Alexander Tschampel
F&B Service Manager, Hilton Auckland
Nach jahrelanger Beschäftigung in der deutschen Hotellerie und Gastronomie zog es den Berliner nach Neuseeland, wo er seit 2007 als F&B Service Manager im Hilton Auckland tätig ist.
Steil nach oben
Der 31-jährige Deutsche Alexander Tschampel hat alles richtig gemacht. Mit jeder Menge Berufserfahrung im Gepäck machte er sich auf, um das andere Ende der Welt zu erkunden.Wie er den großen Sprung nach Down Under geschafft hat und was man für eine Karriere in Neuseeland unbedingt mitzubringen hat, verrät er hier.
ROLLING PIN: War es schon immer ein berufliches Ziel für Sie, in Neuseeland zu arbeiten?
Alexander Tschampel: Ich wollte unbedingt Arbeitserfahrung im englischsprachigen Raum sammeln. Dass es mich nach Neuseeland verschlagen hat, war reiner Zufall.
RP: Wie schätzen Sie die Entwicklung der Tourismusbranche in Neuseeland ein?
Tschampel: Ich denke, dass sich in Zukunft so einiges tun wird. Neuseeland hat als Tourismusdestination großes Potenzial. Was das staatliche Einkommen betrifft, ist der Tourismus drauf und dran, die Landwirtschaft als Haupteinnahmequelle abzulösen. Hilton hat letztes Jahr ein zweites Hotel am Lake Taupo eröffnet. Weitere Projekte sind in Wellington, Queenstown und Dunedin geplant.
„In Deutschland drehte sich mein Leben um die Arbeit. Hier lebe ich, um zu arbeiten.“
RP: Ist es für deutsche oder österreichische Arbeitnehmer einfach, einen Arbeitsplatz zu finden?
Tschampel: Es ist auf jeden Fall leichter, auf der Südinsel eine Arbeitsstelle zu bekommen. Allerdings ist die Suche ohne Vorkenntnisse, nur mit dem bloßen Willen, Geld zu verdienen, überall sehr schwierig. Als ausgebildete Fachkraft mit Erfahrungen in der Branche hat man da schon größere Chancen. Europäische Arbeitskräfte sind zwar gern gesehen, die Nationalität spielt aber keine vorrangige Rolle. Ganz abgesehen davon, ist es gar nicht so leicht, eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Ich konnte meine Arbeitsgenehmigung, die für ein Jahr gültig war, nur deshalb verlängern, weil ich einen Arbeitgeber vorweisen konnte, der die ausgeschriebene Stelle mit keiner einheimischen Arbeitskraft besetzen konnte.
RP: Wie würden Sie die Karriere- und die Aufstiegschancen bewerten?
Tschampel: Wenn die Leistungen, die man bringt, stimmen, man mit Fleiß bei der Arbeit ist und sich nicht vor Überstunden scheut, kann man relativ rasch in höhere Positionen aufsteigen. Mit dieser Einstellung hat es zumindest für meine berufliche Laufbahn in Neuseeland hervorragend funktioniert. Man muss allerdings bereit sein, trotz exzellenter Erfahrungen klein anzufangen. Grundsätzlich bekommt man hier erst eine Vollanstellung, wenn man einen Managerposten besetzt. Für alle Stellen darunter wird ein „Part Time“-Vertrag vereinbart – das sind zwei Schichten und insgesamt 20 Stunden pro Woche.
RP: Konnten Sie sich schnell einleben?
Tschampel: Ich habe bereits nach kurzer Zeit eine tiefe Verbundenheit zu dem Land und den Leuten entwickelt. Obwohl von jedem Einzelnen viel abverlangt wird, werden die Arbeitskräfte meiner Meinung nach viel humaner behandelt als in Deutschland. Es wird sehr viel Wert auf die Förderung von Gemeinschaft am Arbeitsplatz und auf Fortbildungsprogramme gelegt. Hier in Neuseeland habe ich trotz meines stressigen Jobs nun auch mehr Zeit für meine Familie, was mir besonders wichtig ist.
Kontakt
Hilton Auckland
Princes Wharf,
147 Quay Street Auckland,
New Zealand 1010
Tel.: +64 (0)9 978/ 20 00
So bekommen Sie Ihr Visum
Wie das Arbeiten in Neuseeland funktioniert.
Einreisebestimmungen
Einfach einreisen und Geld verdienen? Nicht in Neuseeland! Wie in jedem Land gibt es auch hier gesetzliche Anforderungen, die man erfüllen muss. Welche das sind, lesen Sie hier.
Ein Jahr Neuseeland erkunden und sich sein Leben mit Nebenjobs verdienen? Klingt gut, für manche bleibt dies jedoch nur ein Traum. Ein „Work & Travel“-Visum können nur jene Staatsbürger beantragen, deren Heimatland ein sogenanntes „Working holiday agreement“ mit Neuseeland vereinbart hat. Deutschland zählt dazu, Österreich und die Schweiz leider nicht.
Zusätzlich kommt man für dieses Visum nur dann in Frage, wenn man zwischen 18 und 30 Jahre alt ist, 2200 Euro auf seinem Konto nachweisen kann, keiner permanenten Arbeit nachgehen will und bereits bei Einreise ein Rückflugticket in der Tasche hat. Alle anderen müssen sich der „General skill category“ stellen – einem Punktesystem, nach dem vor der Einreise Qualifikationen, berufliche Erfahrungen, Alter sowie Gesundheit beurteilt werden. Wer noch keine zwei Jahre in einem englischsprachigen Land gelebt hat, muss zusätzlich einen sogenannten IELTS-Test bestehen.
Weitere Möglichkeiten, um eine „Permanent Residence Permit“ zu erhalten, sind folgende: Das „Long Term Business“-Visum erhält man, wenn man ein Unternehmen gründen will. Dafür müssen allerdings ein Business-Plan sowie der Beweis vorgelegt werden, dass man über genügend finanzielle Mittel verfügt. Leben bereits Familienmitglieder in Neuseeland, ist der Antrag einer „Family Immigration“ der beste Weg. Dieses Visum soll die Zusammenführung von Familienmitgliedern ermöglichen. Weist man eine zwölfmonatige Beziehung mit einem Neuseeländer nach, kann die „Partnership Policy“ zu einer Daueraufenthaltserlaubnis führen.
Die „Work-to-residence“-Arbeitserlaubnis erhält man dann, wenn man bereits einen Arbeitsplatz vorweisen kann.
www.immigration.govt.nz