Arbeiten in Manila
Zwischen Arm und reich
Die Philippinen im pazifischen Ozean kann man mit Fug und Recht als eines der paradiesischen Länder der Welt bezeichnen. Zwischen Wasserfällen, Urwäldern und glasklarem Wasser lässt es sich als Expat sehr gut aushalten. Was aber hinter der Naturschönheit steckt, wissen die Insider Thomas Kerschbaumer aus Südtirol und Franz Eichenauer aus Österreich.
Mit Anfang 20 ist Thomas Kerschbaumer nach Asien gezogen, um in der Hotellerie Karriere zu machen. Diese begann zuvor an der Universität Bozen, führte ihn über Malaysia nach Italien und wieder zurück nach China. Nach Stationen in Singapur und Hanoi arbeitet der heute 33-jährige Director of Rooms im Sofitel Manila.
Die Gehaltsstruktur ist vergleichbar mit Europa, aber die Benefits sind besser.
Thomas Kerschbaumer über günstige Konditionen
Seinen Start in der Hauptstadt der Philippinen beschreibt Kerschbaumer als unkompliziert: „Da ich seit fast zehn Jahren in Asien arbeite, war es sehr einfach für mich, mich hier anzupassen. Aber viele meiner Kollegen, die in Manila ihre erste Auslandserfahrung in Asien machen, erleben einen harten Kulturschock.“
Naturvielfalt, Wolkenkratzer und Slums
Der Hauptgrund für diese schwierige Eingewöhnungsphase ist bei den meisten Expats die große Schere zwischen Arm und Reich. In der Stadt erlebt man High-End-Luxushotels, vor denen Obdachlose schlafen, Luxus-Restaurants, in deren Müll Kinder essbare Lebensmittel suchen, oder hippe Touristenviertel, die an Slums grenzen. Daran muss man sich als Ausländer erst einmal gewöhnen.
Plus: Die Kriminalität ist sehr hoch. Kerschbaumer: „Nach sechs Uhr abends ist nichts mehr mit Spazierengehen, außer in den Top-Vierteln wie Makati oder Bonifatio Global City (unter den Einheimischen abgekürzt zu BGC). Auch Smog, Müll und Verkehr sind irritierend. Dafür bietet die Metropole an Freizeitaktivitäten einfach alles, was man sich wünschen kann.“
Und in unter einer Stunde Flugzeit liegt man an einem der schönsten Strände der Welt auf einer benachbarten Insel. Zu den Philippinen gehören 7107 Inseln, womit sie der fünftgrößte Inselstaat weltweit sind. Als eine von 16 Städten und Kommunen liegt Manila auf der Hauptinsel Luzon in der Manilabucht.
Zwischen Arm und reich
Die Philippinen im pazifischen Ozean kann man mit Fug und Recht als eines der paradiesischen Länder der Welt bezeichnen. Zwischen Wasserfällen, Urwäldern und glasklarem Wasser lässt es sich als Expat sehr gut aushalten. Was aber hinter der Naturschönheit steckt, wissen die Insider Thomas Kerschbaumer aus Südtirol und Franz Eichenauer aus Österreich.
Mit Anfang 20 ist Thomas Kerschbaumer nach Asien gezogen, um in der Hotellerie Karriere zu machen. Diese begann zuvor an der Universität Bozen, führte ihn über Malaysia nach Italien und wieder zurück nach China. Nach Stationen in Singapur und Hanoi arbeitet der heute 33-jährige Director of Rooms im Sofitel Manila.
Die Gehaltsstruktur ist vergleichbar mit Europa, aber die Benefits sind besser.
Thomas Kerschbaumer über günstige Konditionen
Seinen Start in der Hauptstadt der Philippinen beschreibt Kerschbaumer als unkompliziert: „Da ich seit fast zehn Jahren in Asien arbeite, war es sehr einfach für mich, mich hier anzupassen. Aber viele meiner Kollegen, die in Manila ihre erste Auslandserfahrung in Asien machen, erleben einen harten Kulturschock.“
Naturvielfalt, Wolkenkratzer und Slums
Der Hauptgrund für diese schwierige Eingewöhnungsphase ist bei den meisten Expats die große Schere zwischen Arm und Reich. In der Stadt erlebt man High-End-Luxushotels, vor denen Obdachlose schlafen, Luxus-Restaurants, in deren Müll Kinder essbare Lebensmittel suchen, oder hippe Touristenviertel, die an Slums grenzen. Daran muss man sich als Ausländer erst einmal gewöhnen.
Plus: Die Kriminalität ist sehr hoch. Kerschbaumer: „Nach sechs Uhr abends ist nichts mehr mit Spazierengehen, außer in den Top-Vierteln wie Makati oder Bonifatio Global City (unter den Einheimischen abgekürzt zu BGC). Auch Smog, Müll und Verkehr sind irritierend. Dafür bietet die Metropole an Freizeitaktivitäten einfach alles, was man sich wünschen kann.“
Und in unter einer Stunde Flugzeit liegt man an einem der schönsten Strände der Welt auf einer benachbarten Insel. Zu den Philippinen gehören 7107 Inseln, womit sie der fünftgrößte Inselstaat weltweit sind. Als eine von 16 Städten und Kommunen liegt Manila auf der Hauptinsel Luzon in der Manilabucht.
Zwischen Naturvielfalt, Wolkenkratzern und Slums lohnt sich erst einmal ein Urlaub, um auszuchecken, ob dieses Land mit dazugehöriger Hauptstadt überhaupt für das eigene Gemüt geeignet ist. Franz Eichenauer, seit 2010 Präsident und CEO der The European Hotel Corporation, gibt neben dem vorangegangenen Urlaub in der Metropole noch weitere wichtige Tipps für interessierte Expats: „Seid bloß anständig! Lasst euch nicht gehen, haltet euch an den Dresscode und trinkt nicht vor Angestellten.“
Der Grund für seine strengen Regeln: Die Besitzer der großen und kleinen Hotels legen viel Wert auf Etikette und brauchen lange, um einem Expat zu vertrauen. Also lieber an die wenigen Regeln halten und dafür schneller an die Spitze gelangen als andersherum. Außerdem tratschen die Filipinos gerne und viel. Also lieber ein bisschen zu höflich sein.
Vielfältig für Führungskräfte
Der 69-jährige Weltenbummler hat schon viele Stationen im Ausland erlebt – insgesamt hat er in 27 Ländern der Welt gelebt – und weiß, worauf es ankommt: „Mit einem Headhunter kommt man besonders gut an interessante Stellen in der Großstadt. Wenn ich jetzt nach Manila kommen wollen würde, würde ich mich in Europa bei einer Kette anstellen lassen, dort ein, zwei Jahre arbeiten und dann transferieren. So ist es sicher am einfachsten. Auch weil es für niedrigere Stellen weniger Bedarf gibt in Manila.“
Mit einem Headhunter oder durch einen internen Wechsel kommt man sehr gut an eine Stelle.
Franz Eichenauer über den Bewerbungsprozess
Das liegt daran, dass die Filipinos sehr gute Ausbildungen im Hotelbereich machen, selbst gerne ins Ausland gehen, um Erfahrungen zu sammeln, und einfach Profis sind in der Hotellerie. Kerschbaumer und Eichenauer sind sich trotz der 30 Jahre Altersunterschied einig: „Es gibt Expats aus dem Hotelbereich in Manila, größer ist aber die Szene im Finanzsektor.“
Für alle Expats gibt es Communitys, Vereine und Treffen. So finden alle schnell Anschluss an andere deutschsprachige Arbeitnehmer. Allerdings lohnt es sich, auch einen Blick über die Ländergrenzen zu werfen, denn die Filipinos sind aufgeschlossen und freundlich gegenüber Ausländern. Und das, obwohl sie in der Vergangenheit immer unter Eroberern aus Japan, Spanien oder Amerika zu kämpfen hatten.
Eichenauer: „Für mich sind die Einheimischen asiatische Amerikaner. Du kannst hier alles erreichen, aber auch sehr tief fallen.“ An Manila beeindruckte ihn die Kombination von Moderne und Tradition besonders. Obwohl der Lebensstandard sehr hoch ist – insbesondere für Expats –, ist die Armut allgegenwärtig.
Sein Rat: „Du darfst keine Angst haben. Geh hinaus in die Welt, auch in schwierige Gebiete und nimm so viel mit wie möglich!“ Bevor sich alle Expats nun mit dem Lebenslauf bepackt auf nach Manila machen: Stopp! Besser: Fleißig Bewerbungen von zu Hause aus an die Personaler schreiben. Da bekommt man die beste und schnellste Rückmeldung, wenn man bereits Kontakte hat.
Der Herr der Zimmer im Sofitel Thomas Kerschbaumer hat damals innerhalb der Kette von Hanoi nach Manila gewechselt. Kerschbaumer: „Wer sich zwischen Ketten bewirbt, sollte sich auf einen Bewerbungsprozess einstellen, der schon einmal drei Monate in Anspruch nehmen kann. Innerhalb von Ketten geht es meist viel schneller und reibungsloser.“
Leben und arbeiten
In seiner hohen Position stellte sich die Frage nach der Unterkunft nicht, weil der General Manager eine Suite umbauen ließ, in der Kerschbaumer wohnt. Obwohl die Gehaltsstruktur ähnlich ist wie in Europa, verdient er aufgrund der geringeren Lebenshaltungskosten und guter Vertragskonditionen verhältnismäßig besser.
Alle, die auf der Suche nach einer Wohnung in Manila sind, sollten sich auf Mieten ab 400 Euro einstellen. In den angesagteren Vierteln Makati oder BGC, in denen auch die Sicherheit einen höheren Stellenwert hat, sind Mieten ab 600 Euro normal. Kerschbaumer: „Bei den großen Hotelgruppen ist es allerdings normal, dass man entweder direkt im Hotel einquartiert wird oder zusätzliches Gehalt für eine Mietwohnung bekommt. Plus: sehr gute Benefits.“
Auf Expats warten sehr gute Versicherungen – Lebens-, Kranken- und Unfallpolizzen – sowie Pensionseinzahlungen und Tickets in die Heimat. Außerdem übernehmen die Arbeitgeber aufwendige Behördengänge. Um das Arbeitsvisum, Medical Check-ups oder polizeiliche Zeugnisse muss man sich nicht im Voraus kümmern. Ohne Visum darf man sich nur 30 Tage auf den Philippinen aufhalten.
Als Führungskraft in Manila gibt es neben den Benimmregeln einige Punkte, die für Asia-Neulinge wichtig sind. Eichenauer machte die Erfahrung, dass Filipinos gerne Vorbilder als Boss haben: „Asiaten sind sehr liebenswürdig und gewillt zu arbeiten. Wenn man sie einmal angeschrien hat, vergessen sie das nie. Als Vorgesetzter ist es hier besonders wichtig, höflich zu sein und Respekt zu zeigen.“
Dann kann man sich von der vielfältigen Kultur, der unbeschreiblichen Natur und den warmherzigen Menschen bezaubern lassen. Das Einzige, was die zwei deutschsprachigen Insider jedoch immer vermissen werden, sind Speckknödel. Aber dafür gibt es ja den vom Arbeitgeber bezahlten Flug nach Hause.
Karrierechancen
Nur für absolute Profis: In den führenden Positionen sitzen viele ausländische Arbeitskräfte. Weil die Filipinos aber selbst sehr fit sind, werden weniger Expats gesucht.
Expat-Community
Im Hotelbereich weniger: Viele ausländer kommen auf die paradiesischen Inseln im pazifischen Ozean, um im Finanzbereich zu arbeiten. In der Hotellerie und Gastronomie gibt es weniger Expats.
Lebenshaltungskosten
Günstige Konditionen: Verglichen mit Europa sind die Lebenshaltungskosten sehr gering. Besonders günstig: Öffentliche Verkehrsmittel und Alkohol – sofern nicht importiert.
Mentalität
Freundlich, aber auch gefährlich: Gegenüber Expats sind die Filipinos sehr höflich im täglichen Umgang. Allerdings ist die Kriminalität wahnsinnig hoch. Das schränkt das Leben am Abend sehr ein.