Legenden: Anton Mosimann
Anton Mosimann war gerade einmal 28, als er das Restaurant im Dorchester Hotel in London übernahm. Seine Mission: diese damals an Luxus kaum zu überbietende Topadresse kulinarisch auf Vordermann zu bringen. Empfohlen wurde Mosimann, der mit internationaler Erfahrung aufwarten konnte, dafür von Adelrich Furrer, der damals an der Zürcher Topadresse Baur au Lac die Kochlöffel schwang und international gut vernetzt war.
Das Dorchester mag damals zwar als „Kathedrale der Hotellerie“ gegolten haben, kulinarisch jedoch war es für Mosimann „ein Stonehenge der Küche – weltberühmt, aber tot“, wie er in einem Interview mit dem Stern einmal sagte. Vor allem seine Erfahrungen in Tokio, bei denen er die Tugenden von frisch zubereiteten Topprodukten kennenlernte, halfen ihm dabei, die erstarrte, schwere und hoffnungslos unraffinierte Küche in der englischen Hauptstadt zu verändern. Obwohl Mosimann sich im Nachhinein als „zu jung“ für den Job beschreibt, erhielt unter seiner Führung das Dorchester als erstes Hotelrestaurant außerhalb Frankreichs Ende der 1970er zwei Michelin-Sterne. Von da an, könnte man sagen, ging es für ihn so richtig los.
Anton Mosimann war gerade einmal 28, als er das Restaurant im Dorchester Hotel in London übernahm. Seine Mission: diese damals an Luxus kaum zu überbietende Topadresse kulinarisch auf Vordermann zu bringen. Empfohlen wurde Mosimann, der mit internationaler Erfahrung aufwarten konnte, dafür von Adelrich Furrer, der damals an der Zürcher Topadresse Baur au Lac die Kochlöffel schwang und international gut vernetzt war.
Das Dorchester mag damals zwar als „Kathedrale der Hotellerie“ gegolten haben, kulinarisch jedoch war es für Mosimann „ein Stonehenge der Küche – weltberühmt, aber tot“, wie er in einem Interview mit dem Stern einmal sagte. Vor allem seine Erfahrungen in Tokio, bei denen er die Tugenden von frisch zubereiteten Topprodukten kennenlernte, halfen ihm dabei, die erstarrte, schwere und hoffnungslos unraffinierte Küche in der englischen Hauptstadt zu verändern. Obwohl Mosimann sich im Nachhinein als „zu jung“ für den Job beschreibt, erhielt unter seiner Führung das Dorchester als erstes Hotelrestaurant außerhalb Frankreichs Ende der 1970er zwei Michelin-Sterne. Von da an, könnte man sagen, ging es für ihn so richtig los.
Die Cuisine Naturelle als Erfolgsrezept
Niemand Geringeres als Queen Elizabeth II. wollte Mosimanns neue Kreationen vor Ort verkosten und fand im Schweizer Bauernbuben ihren persönlichen kulinarischen Kronprinzen. Sie habe, so Mosimann einmal, leicht essen wollen – eine absolute Neuheit im London der späten 70er-Jahre. Damit legte Mosimann das Fundament für seinen ganz persönlichen Küchenstil, der der Namen – ja fast schon die Marke – Cuisine Naturelle erhielt. Wenig fett, kein Alkohol, alles bekömmlich. Der Queen persönlicher Küchenchef hatte von da an nach Mosimanns Rezepten zu kochen, und Mosimann selbst wurde quasi über Nacht zum Koch der Staatschefs, Reichen und Schönen, ganz gleich ob im Rahmen von illustren Staatsbanketts oder glamourösen Hochzeiten. Als einer der ersten Fernsehköche überhaupt hauchte Mosimann auf BBC der britischen Nation mit ihrem notorischen Minderwertigkeitskomplex in Sachen Kulinarik langsam, aber sicher neues Selbstbewusstsein ein.
Des Officers eigenes Museum
Zum Beispiel, indem er das britische Bread and Butter Pudding vor der Kamera zubereitete – und zwar in typischer mosimannscher Manier, also weniger fett und deftig.
Es war ein Stonehenge der Küche – weltberühmt, aber tot.
Anton Mosimann über das Restaurant im damals legendären Londoner Dorchester Hotel Anfang der 1970er-Jahre
Heute führt Mosimann mit seinem Mosimann’s einen der exquisitesten Private Dining Clubs in London. Zur Seite stehen ihm seine beiden Söhne Philipp und Mark im Londoner Stadtteil Belgravia. Dort wird weiter regelmäßig für die Königsfamilie und andere klingende Namen gekocht, sofern die Küchenbrigade nicht in der Downing street Nr. 10 oder im Buckingham-Palast die Kochlöffel schwingt. 2016 eröffnete die Culinary Arts Academy im schweizerischen Le Bouveret ein eigenes Mosimann-Museum, und dass Mosimann mittlerweile ein Officer of the Order of the British Empire ist, versteht sich fast von selbst.