Johannes Möhring: Der Roomers-Barchef im Porträt
Letzte Woche kam mir auf einmal die fixe Idee: Ich muss jetzt Gurken fermentieren! Jetzt habe ich Gurken mit Salz und Zucker in einen Vakuumbeutel gehauen und schau mal, was rauskommt.“ So in etwa darf man sich den kreativen Prozess von Barchef Johannes Möhring vorstellen, wenn er gerade an neuen Drinks tüftelt.
Seit der Eröffnung des Roomers in München im September 2017 schmeißt Möhring dort die Bar. Das Roomers beschreibt sich selbst als „hedonistisch, sexy und sinnlich“ und hat dementsprechend seinen Fokus auf Nachtleben und rauschende Partys gesetzt.
Sinnbildlich dafür war schon die Eröffnungsfeier im Oktober: Rund 15.000 Menschen waren zu Gast, eine Blaskapellencombo zog durch die Räume, eine andere Band beschallte die Lobby, in einem Zimmer konnte man sich tätowieren lassen, im nächsten ging’s per Arschbombe in ein Bällebad für Erwachsene. „Also ich hab echt schon so einiges gesehen in der Gastronomie, aber das war echt Wahnsinn!“, erzählt Möhring lachend.
Letzte Woche kam mir auf einmal die fixe Idee: Ich muss jetzt Gurken fermentieren! Jetzt habe ich Gurken mit Salz und Zucker in einen Vakuumbeutel gehauen und schau mal, was rauskommt.“ So in etwa darf man sich den kreativen Prozess von Barchef Johannes Möhring vorstellen, wenn er gerade an neuen Drinks tüftelt.
Seit der Eröffnung des Roomers in München im September 2017 schmeißt Möhring dort die Bar. Das Roomers beschreibt sich selbst als „hedonistisch, sexy und sinnlich“ und hat dementsprechend seinen Fokus auf Nachtleben und rauschende Partys gesetzt.
Sinnbildlich dafür war schon die Eröffnungsfeier im Oktober: Rund 15.000 Menschen waren zu Gast, eine Blaskapellencombo zog durch die Räume, eine andere Band beschallte die Lobby, in einem Zimmer konnte man sich tätowieren lassen, im nächsten ging’s per Arschbombe in ein Bällebad für Erwachsene. „Also ich hab echt schon so einiges gesehen in der Gastronomie, aber das war echt Wahnsinn!“, erzählt Möhring lachend.
Auch für Privatpartys ist das Roomers perfekt ausgerüstet. Suites haben eine Bar, Schallschutz an den Türen und einen DJ-Anschluss integriert, den Barkeeper und die Lieblingsdrinks kann man sich dazubestellen. Wem da Szenarien aus „Hangover“ (Anm., Film) in den Sinn kommen, den kann Möhring beruhigen: „Also wir haben noch keinen Tiger im Zimmer gefunden! Aber es waren schon ein paar richtig coole Events dabei.“ Johannes Möhring selbst mag es eher ruhiger.
Der junge Münchner trinkt zwar ab und an ein Glas Wodka mit, geht dann aber auch gern mal früher nach Hause zu seiner Familie. Seine Leidenschaft ist das Mixen. Dabei fing er als Quereinsteiger an: neben seinem Studium der Theaterwissenschaften und Pädagogik wollte er sich was dazuverdienen. „Und dann hat es mich gepackt! Nach dem Abschluss musste ich einfach weitermachen“, erklärt Möhring.
Die wichtigsten Handgriffe fürs Mixen lernte er schon im legendären Schumann’s. „Dort wächst man vor allem menschlich. Jeder, der das Schumann’s verlässt, geht da als gesetzte Person heraus“, beschreibt Möhring seine Erfahrung. Ob er die Berufswahl je bereut hat? „Garantiert! Jeder in der Gastronomie hat mal den Moment, wo er im Backoffice sitzt und sich denkt: Kruzifix! Hätt’ ich was Gescheites gelernt! Aber allgemein bin ich sehr glücklich, wie sich alles gefügt hat“, meint Möhring vergnügt.
Das Herz
Im Roomers konnte er diesmal von Anfang an mit dabei sein und das Konzept mit ausarbeiten. Auch sein neunköpfiges Barteam durfte er zusammenstellen. „Am Anfang stand ich noch im Bauhelm in der Bar und jetzt ist es ein lebendiges Haus mit tollem Publikum, das ist schon cool mit anzuschauen“, sagt Möhring.
Nachdem sich das Hotel dem Nachtleben widmet, ist als logische Konsequenz die Bar auch das Herzstück des Betriebs. Die Getränkekarte ist abgestimmt auf das anliegende Izakaya, das japanische Restaurant im Roomers. Etwa die Hälfte der Drinks schickt feuchtfröhliche Grüße ans Land der aufgehenden Sonne mit Zutaten wie Shochu-Infusionen, Pandan-Blättern, Zitronengras, Shiso-Kresse oder Kumquats.
Die Mixgetränke sind Eigenkreationen aus der Feder des Barteams. Für März soll die Karte erneuert werden. Dafür wird zuerst im Team gebrainstormt. Danach ziehen drei Teams jeweils auf den Viktualienmarkt, Asia-Märkte und in den Wald in München, um nach Inspirationen zu suchen.
Die Leber
„Ich bin beim Trinken ja eine fade Nudel“, gibt Möhring zu. Er trinkt am liebsten einen klassischen Daiquiri oder Whiskey Sour. „Bei diesen Drinks geht’s um die Balance. Das ist der perfekte Gradmesser, ob eine Bar was taugt“, fachsimpelt Möhring.
Wenn er selbst mixt, wird es dann doch ein bisschen ausgefallener. Da ist sein Go-to-Drink ein „Prince of Wales“. Der klassische Champagnerdrink wird im Roomers im Silberbecher serviert und mit Cognac, Bitters und Orangenlikör verfeinert.
Außerdem tobt sich Möhring da gerne dekorativ ein bisschen aus. Das gefällt auch dem Publikum: trotz der „Eins-B-Lage“ der Bar in München sind die Mehrheit der Gäste Einheimische. Von jungen Party People über Barflies bis hin zu internationalen Gästen lässt sich jeder gern von Möhring unterhalten.