Ein Wahrzeichen in spe oder einfach nur eine riesige Bauruine? Der Elbtower in Hamburg war einst als krönender Abschluss der Hamburger HafenCity geplant – ein 245 Meter hohes Statement für moderne Architektur, designed vom britischen Stararchitekten David Chipperfield.
Doch seit über einem Jahr herrscht auf der Baustelle gähnende Leere. Der Grund: Die Insolvenz der Signa Prime, die nicht nur in Hamburg, sondern europaweit für zahlreiche Baustopps und Kopfschütteln gesorgt hat. Wie geht es nun weiter?
Ein Wahrzeichen in spe oder einfach nur eine riesige Bauruine? Der Elbtower in Hamburg war einst als krönender Abschluss der Hamburger HafenCity geplant – ein 245 Meter hohes Statement für moderne Architektur, designed vom britischen Stararchitekten David Chipperfield.
Doch seit über einem Jahr herrscht auf der Baustelle gähnende Leere. Der Grund: Die Insolvenz der Signa Prime, die nicht nur in Hamburg, sondern europaweit für zahlreiche Baustopps und Kopfschütteln gesorgt hat. Wie geht es nun weiter?
Stillstand – und jetzt?
Wer heute an der Baustelle vorbeigeht, sieht einen Rohbau, der bei gerade einmal 100 Metern Höhe endet. Kein Vergleich zu den ursprünglichen Plänen, die den Elbtower zum dritthöchsten Gebäude Deutschlands nach dem Commerzbank-Tower und dem Messeturm in Frankfurt machen sollten.
Die Vision von hochmodernen Büros, einem Luxushotel und einem spektakulären Restaurant mit Blick über die Elbe? Vorerst auf Eis.
Doch jetzt gibt es neue Hoffnung für das Projekt – und die trägt den Namen Dieter Becken. Der Hamburger Immobilienunternehmer führt derzeit exklusive Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter und hat ambitionierte Pläne:
Der Elbtower soll nicht nur fertiggestellt, sondern mit einem ganz neuen Konzept belebt werden. Ein Hotelmieter ist angeblich bereits gefunden, auch für das geplante Restaurant in den oberen Etagen gibt es einen Betreiber in den Startlöchern.
Ein unkonventioneller Rettungsplan
Doch das vielleicht spannendste Puzzlestück in der Rettung des Elbtowers ist ein ganz anderer Mieter: das Naturkundemuseum. Klingt ungewöhnlich? Mag sein, aber genau dieser Plan könnte die fehlende Vorvermietungsquote erfüllen und dem Turm eine neue Daseinsberechtigung verschaffen.
„Das Naturkundemuseum muss einziehen“, sagt Becken selbstbewusst. „Es gehört einfach hierher.“
Auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher zeigt sich offen für die Idee – allerdings unter klaren Bedingungen. Die Stadt werde „keine offenen Rechnungen und auch keine neuen Risiken“ übernehmen.
Dasselbe betont auch Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Eine genaue wirtschaftliche Prüfung läuft bereits, erste Ergebnisse werden im April 2025 erwartet. Sprich: Der Traum vom Elbtower lebt, aber nur, wenn die Zahlen am Ende stimmen.
Zukunft ungewiss – aber nicht hoffnungslos
Eines ist klar: Der Elbtower ist noch lange nicht am Ende. Wenn Becken den Zuschlag erhält, könnte es endlich wieder Bewegung auf der Baustelle geben. Doch bis dahin bleibt der ikonische Rohbau eine Mahnung an gescheiterte Großprojekte – und eine spannende offene Frage für Hamburgs Zukunft.
Ob sich der Elbtower als echtes Wahrzeichen entpuppt oder als weiteres Mahnmal für gescheiterte Investorenträume in die Geschichte eingeht? Das nächste Kapitel wird wohl erst im Laufe des Jahres geschrieben.