Starkoch erhöht Löhne in der Krise
Der US-Sternekoch Teague Moriarty geht in der Corona-Krise seinen eigenen, ganz speziellen Weg. In seinem Restaurant Sons & Daughters im kalifornischen San Francisco erhöhte der amerikanische Starkoch die Löhne seiner Mitarbeiter, verbesserte die Konditionen des Trinkgelds und sogar die ihrer Krankenversicherung. Warum? «Wenn ich alle Mitarbeiter entlassen würde, wie es viele Kollegen getan haben, würde ich in ein paar Wochen oder Monaten, wenn wir wieder aufsperren ein viel größeres Problem haben», erklärt Teague Moriarty.
No Risk, no Fun
Das er damit ein großes Risiko eingeht ist ihm völlig bewusst: «Es ist riskant, keine Frage.» Die Löhne seiner 15 Mitarbeiter erhöhte er und bezahlt Jahresgagen zwischen 65.000 und 95.000 Dollar jährlich, zusätzlich Gewinnbeteiligung. Den fix berechneten Trinkgeldsatz erhöhte er auf 18 Prozent.
Es kann nicht sein, dass ich dreimal soviel verdiene wie meine Mitarbeiter. Die Spanne sollte bei 30 oder 40 Prozent liegen.
Dabei ist die Corona-Pandemie längst nicht das einzige Problem der kalifornischen Metropole: «In dieser Stadt zu leben ist extrem teuer geworden. Und die High-Tech-Branche hat die Lebenskosten in San Francisco noch weiter in die Höhe getrieben. Viele Mitarbeiter können sich das Leben hier mit der normalen Löhnen in der Gastronomie gar nicht mehr leisten.»
Harte Kritik und Schuldige für den weltweiten Mitarbeiter-Mangel in der Branche sieht er in Unternehmer, die sich selbst zu viel herausnehmen und das auf Kosten der Mitarbeiter. «Es kann nicht sein, dass ich dreimal soviel verdiene wie meine Mitarbeiter. Die Spanne sollte bei 30 oder 40 Prozent liegen.» Um die Lohnerhöhungen zu finanzieren hebt der Sternekoch seine Preise von 95 bzw. 115 Dollar auf 145 bzw. 175 Dollar an.