Der russische Oligarch Oleg Deripaska ist in Österreichs Hotellandschaft kein Unbekannter. 2008 hatte er das Hotel Aurelio, das als teuerstes Skihotel der Welt gilt, um rund 30 Millionen Euro renoviert. Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine hatte ein Lustenauer Biobauer angekündigt, aus Protest kein Gemüse mehr an das Hotel zu liefern – zur tiefen Enttäuschung des Geschäftsführers Axel Pfefferkorn.
Wie die Vorarlberger Nachrichten berichteten, wurde das Hotel nun verkauft. Aus dem zypriotischen Firmenbuch gehe hervor, dass der Besitz des Aurelio auf die Firma «Dornton Ltd.» übergegangen sei, die Mitte Jänner an die russische Hotelgruppe «Gost» verkauft wurde. Ihr Eigentümer ist Deripaskas Cousin Pavel Ezubov. Bis 2018 gehörte die Gruppe Deripaska selbst. Pfefferkorn bleibt Geschäftsführer des Hotels Aurelio.
Deripaska gilt zwar als Kreml-nah, war aber einer der ersten mächtigen Oligarchen, die sich gegenüber Wladimir Putin für einen Frieden in der Ukraine aussprachen.
Oligarchen-Haus in London besetzt
Die Schlagzeilen um Deripaska brechen unterdessen nicht ab. In London haben pro-ukrainische Aktivisten Agenturmeldungen zufolge ein Luxuswohnhaus besetzt, das Angehörigen der Familie des Oligarchen gehört. Ukrainische Flüchtlinge sollten dort untergebracht werden, kündigten die Besetzer an.
Die Idee bekommt Unterstützung von Regierungsseite: Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sprach sich am Montag dafür aus, Immobilien der russischen Oligarchen als Flüchtlingsunterkünfte zu nutzen, bevor diese verkauft würden. Die Wohnungen sollten von der Regierung beschlagnahmt werden, so Khan.
Eine Sprecherin von Deripaska zeigte sich empört über die Hausbesetzung: Es sei eine Schande, dass so etwas in einem Land möglich sei, das privates Eigentum schützen sollte.