Mehr Bambini fürs Vaterland
Was tut man, wenn der Tourismus mau läuft und die Bevölkerung in Sachen Vermehrung auf der faulen Haut liegt? Man sucht sich pfiffige PR-Manager, die das Problem mit einer ungewöhnlichen Marketingstrategie beheben. So geschehen in der mittelitalienischen Stadt Assisi, die als Wallfahrtsort des Heiligen Franziskus bekannt ist.
Mit der hier vor Kurzem gestarteten Initiative „fertility room“ setzen die Projekt-Initiatoren ein denkbar einfaches Konzept um, dass auch noch Spaß verspricht: Pärchen, die in einem der teilnehmenden Betriebe ihren Urlaub verbracht und ein Kind gezeugt haben, kriegen nach Vorlage der Geburtsurkunde neun Monate später das Geld für die Nacht rückerstattet. Bauernhöfe und Hotels in Assisi sowie aus der Region haben sich der Initiative bereits mit Elan angeschlossen.
Das Projekt scheidet aber die Geister. Während sich sowohl die Franziskanermönche als auch die Bürgermeisterin der Stadt nicht begeistert von der Idee zeigen, und damit argumentieren, dass die Initiative nicht dem „moralischen und globalen Image der Stadt“ entspräche, halten vor allem junge Betriebsinhaber dagegen, dass die Zeugung eines Kindes ein Zeichen der Liebe sei.
Außerdem sei die Idee nicht ganz neu: Bereits die dänische Regierung habe ein ähnliches Projekt gestartet und war damit äußerst erfolgreich. Der dazugehörige Werbespot „Do it for Denmark!“ avancierte rund um den Globus zum Marketingknüller.
Wenn auch Italien mit dem „fertility room“ erfolgreich ist, wird das Projekt wohl viele internationale Nachahmer finden.