Tausende gehen in Viertagewoche
Im Wettstreit um Mitarbeiter, in kaum einer Branche derzeit so spürbar wie in der Gastronomie und Hotellerie, glauben viele Unternehmen die Lösung in modernen Arbeitsmodellen zu finden. Besonders die Viertagewoche wird als attraktive Alternative gehandelt. In Großbritannien läuft jetzt ein Versuch, bei dem 70 Unternehme und mehr als 3.300 Angestellte das Konzept ausprobieren.
Tausende gehen in Viertagewoche
Im Wettstreit um Mitarbeiter, in kaum einer Branche derzeit so spürbar wie in der Gastronomie und Hotellerie, glauben viele Unternehmen die Lösung in modernen Arbeitsmodellen zu finden. Besonders die Viertagewoche wird als attraktive Alternative gehandelt. In Großbritannien läuft jetzt ein Versuch, bei dem 70 Unternehme und mehr als 3.300 Angestellte das Konzept ausprobieren.
Auch im deutschsprachigen Raum sind schon mehrere Betriebe auf den Geschmack der Viertagewoche gekommen. Darunter auch Häuser der Fünfsterne-Hotellerie, wie etwa die Traube Tonbach, die im vergangenen Jahr im Rahmen eines Pilotprojekts drei freie Tage anbot. Auch die 25hours-Hotelgruppe wagte den Versuch. Mit Erfolg: Die Zahl der Job-Bewerbungen stieg an.
80 Prozent Arbeitszeit
Was in der Traube Tonbach den Mitarbeitern angeboten wird, ist, die 40 Arbeitswochenstunden auf vier Tage aufzuteilen. Auch, wenn die Arbeitszeit unterm Strich dieselbe bleibt, profitieren Angestellte von längeren Wochenenden und mehr Flexibilität.
Im groß angelegten Versuch, der jetzt sechs Monate lang in Großbritannien durchgeführt wird, geht es aber um das «100:80:100-Modell», bei dem Arbeitnehmer das volle Gehalt bei nur 80 Prozent der Arbeitszeit beziehen. 100 Prozent der Produktivität soll jedoch trotzdem möglich sein, meinen Forscher der Universitäten Cambridge und Oxford und dem Boston College, die das Projekt wissenschaftlich begleiten.
Das Projekt wurde von den Organisationen 4 Day Week UK und 4 Day Week Global initiiert. Experten streiten sich, ob bei geringerer Arbeitszeit tatsächlich die Produktivität gleich bleiben kann. Der Versuch soll jetzt konkrete Antworten liefern. Beteiligt sind eine breite Palette von Firmen – von Softwarefirmen über Banken bis zur Gastronomie.
Dem Guardian sagt ein 25-jähriger Teamleiter einer Fish and Chips-Bude, er sei normalerweise nach der Arbeit so erschöpft, dass er gar keine Energie habe. Von der Viertagewoche verspricht er sich einen Boost, der sich in Form von höherer Produktivität wiederspiegelt.
Auch Spanien und Schottland wollen in diesem Jahr ähnliche, von den Regierungen geförderte, Versuche starten.