Nicht nur in Deutschland erfreut sich Döner Kebab großer Beliebtheit. Auch in den USA ist man mittlerweile auf den Geschmack des in Berlin erfundenen Streetfood-Klassikers gekommen. Eines der Lokale, die in New York «echten deutschen Döner» anbieten, kam kürzlich sogar in die Schlagzeilen. Der Grund dafür ist aber überraschend.
«Döner Haus» ist ins Visier von Mindgeek, dem Mutterkonzern von Pornhub geraten. Das Logo des Imbisses sei nämlich dem Schriftzug der Pornoseite zu ähnlich: «Döner Haus zeigt und benutzt ein Logo und eine Marke, die das gleiche allgemeine Aussehen und Gefühl wie die Pornhub-Marken auf seinen Social-Media-Konten hat», heißt es in einer Unterlassungserklärung.
Die Geschichte kommt uns bekannt vor: Die deutsche Kette «Haus des Döners» zoffte sich kürzlich aus ähnlichen Gründen mit dem Streaming-Riesen Netflix. Dieser Streit konnte mit einer Namensänderung beigelegt werden. Nikolaus von Solodkoff, der gebürtige Deutsche, dem das «Döner Haus» gehört, will hingegen nicht so schnell klein beigeben.
Mindgeek drohte mit rechtlichen Schritten gegen das Dönerlokal, sollte es nicht bis zum 7. August seinen Markenauftritt ändern. Anstatt der Forderung nachzukommen, veröffentlichte Döner Haus am 8. August selbst eine Pressemitteilung, in der die Verwechslungsgefahr zwischen den Marken als unwahrscheinlich dargestellt wird.
Verwechslungsgefahr?
Eine Mitarbeiterin des von Döner Haus scherzte laut der Nachrichtenseite Chelsea News: «Wenn Leute auf Pornhub ‹Hardcore-Sex-Videos› ansehen wollen, besteht anscheinend die Möglichkeit, dass sie durch unser Logo so verwirrt werden, dass sie stattdessen ein Sandwich in unserem Geschäft kaufen. Das ist natürlich ebenso komisch wie absurd.»
Auch der Anwalt von Döner Haus vertritt diese Meinung. «Unser Klient respektiert die Markenrechte anderer und erwartet, dass diese ebenfalls die Firmenaufmachung anerkennen, wenn diese keine Rechtsverletzung darstellt», schreibt er. Damit sei die Angelegenheit für ihn erledigt.
Wenn Pornhub seine Drohung in die Tat umsetzt, könnte die Frage bald ein Fall für das Gericht werden. Die Medienaufmerksamkeit ist inzwischen keine schlechte Werbung für die Dönerbude, die auf Instagram schon mehr als 15.000 Follower hat.
