Die tödlichsten Speisen der Welt
Eigentlich verbinden wir Essen ja mit Genuss, mit Lebensgefühl und Freude. Wir fühlen uns nach einem Stück Schokolade gut und freuen uns auf das Abendessen bei Oma oder im Lieblingsrestaurant. Doch Essen hat auch seine dunklen Schattenseiten.
Viele Lebensmittel auf der ganzen Welt können bei falscher Zubereitung zu Unwohlsein – oder sogar zum Tod – führen. Man braucht nur einmal eine bestimmte Fischart nicht richtig zubereiten, beim Pilzesammeln nicht richtig aufpassen oder im Urlaub gefährliche Delikatessen probieren – schon landet man im Krankenhaus oder noch Schlimmeres widerfährt einem.
Welche Lebensmittel ihr in Zukunft besser meiden oder beim Verzehr besonders aufpassen solltet? Das erfahrt ihr hier:
Sannakji
Bei Sannakji handelt es sich um eine koreanische Delikatesse, die aus Langarm-Oktopussen besteht. Diese werden frisch in Stücke geschnitten und mit Sesamöl gewürzt.
Die zerteilten Tentakel bewegen sich am Teller und im Mund weiter und können sich in der Mundhöhle, dem Rachen oder der Speiseröhre festsaugen. Das macht die Speise so gefährlich.
An der Herausforderung beim Verzehr nicht zu ersticken scheitern jährlich etwa sechs Personen.
Fugu
In Japan schwört man auf die asiatische Spezialität «Fugu», ein Kugelfisch.
Japanische Köche bereiten den Fisch entweder roh als Sashimi zu, frittieren oder verkochen ihn in einem Eintopf. Jeder, der den Kugelfisch zubereitet, muss über eine spezielle Lizenz verfügen, da der Großteil des Lebewesens giftig ist und die Zubereitung gekonnt sein muss.
Die Eingeweide, Eierstöcke und Leber des Fisches enthalten das Gift Tetrodotoxin, das 1200-fach tödlicher ist als Zyanid. So hat ein einziger Fisch genug Gift, um 30 Menschen zu töten.
Maniok
Die Pflanze hat viele Namen: Maniok, Cassava, Yuca etc.
Sie wird vor allem in den Tropen und Subtropen angebaut und ist wegen ihrer stärkehaltigen Wurzelknollen weit verbreitet. Bei der gewonnenen Stärke handelt es sich um das berühmte Tapioka.
Doch beim Verzehr der beliebten Pflanze muss gut aufgepasst werden: Ist die Maniok vollständig gekocht, gedämpft, frittiert oder gebacken gibt es keinerlei Bedenken.
Doch ist die Pflanze auch nur ein wenig roh, muss man mit schlimmen Folgen rechnen. Im Gewächs versteckt sich nämlich Blausäure – und konsumiert man auch nur 70 mg davon, kann das bis zum Tod führen.
Bestimmte rohe Nüsse
Es gibt einige Nüsse, die im rohen Zustand hochtoxisch sind. Dazu zählen beispielsweise Cashews und Bittermandeln. Rohe Cashews enthalten das Gift Urushiol, das starke gesundheitsschädigende Auswirkungen haben kann.
Bei rohen Bittermandeln ist die bereits erwähnte Blausäure die große Gefahr. Die Bestandteile der rohen Nüsse werden im Magen zu Blausäure umgewandelt. Ernsthafte Vergiftungen sind bei Erwachsenen zwar selten, bei Kindern können jedoch fünf bis zehn Bittermandeln zum Tod führen.
Und auch das beliebte Würzmittel, die Muskatnuss, sollte mit Vorsicht genossen werden. In geringer Dosis wirkt das Gewürz anregend, das liegt am etherischen Öl Myristicin. In größeren Mengen (ungefähr drei Nüsse) führt es jedoch zu körperlichen und mentalen Einschränkungen und kann tödlich enden.
Pilze
Dass einige Pilzarten – wie der Fliegenpilz – zu Halluzinationen oder gesundheitlichen Beschwerden führen können, ist den meisten Pilzkundigen bewusst. Doch es gibt in unseren Wäldern auch einige Giftpilze, die «Nichtgiftpilzen» optisch ähneln, aber tödliche Auswirkungen haben können.
Der Knollenblätterpilz, der Bambustrichterling oder der japanische Trichterling sollten hier erwähnt werden.
Afrikanischer Ochsenfrosch
Besonders in Namibia gilt der Ochsenfrosch als Spezialität. Was Einheimische mit Genuss verspeisen, kann bei uns Mitteleuropäern zu Nierenversagen führen.
Das Gift, das in der warzigen Haut und den Innereien des Frosches steckt, ist für ungeübte Esser gefährlich.
Grüne Bohnen
Dass man gewisse Lebensmittel auf keinen Fall roh verzehren sollte, ist mittlerweile hoffentlich jedem bekannt. Ein weiterer Punkt auf der Liste sind grüne Bohnen.
Sie enthalten das giftige Lektin Phaseolin, das durchs Kochen zerstört wird. Das Gleiche gilt übrigens für rote Kidneybohnen!
Das Genießen von rohen Gartenbohnen kann bei Kindern zu heftigen Vergiftungen bis zum Tod führen, wenn sie mehr als sechs rohe Bohnen zu sich nehmen.
Akee-Frucht aus Jamaika
Die heutige Nationalfrucht Jamaikas, die Akee, gehört zur gleichen Pflanzenfamilie wie die Litchi und zählt zu den Seifenbaumgewächsen.
Im Ganzen ist die Frucht ungenießbar, nur der fleischige Samenmantel ist essbar – der Rest ist hochgiftig.
Das liegt an der Aminosäure Hypoglycin, die zu Erbrechen, Unterzuckerung und auch zum Tode führen kann. Die Frucht sollte erst konsumiert werden, wenn sie sich von selbst öffnet und dann sollte sie eine perfekte Reife haben.
Unreife und überreife Früchte sind ebenfalls giftig.
Hákarl
Der Hákarl ist eine isländische Spezialität, die aus fermentiertem Fleisch des Grönlandhais besteht. Nur die Fermentation macht es den Menschen möglich diesen Hai zu essen, da das Fleisch sonst ungenießbar und giftig ist.
Der Grund: Der Hai hat keinen Harntrakt, das Urin bleibt im Blut. Dabei entsteht Ammoniak und damit dieser entweichen kann ist eine langwierige Prozedur notwendig.
Casu Marzu
Manchen wird es jetzt nun den Magen umdrehen, Sarden jedoch schwören auf ihren Traditionskäse.
Casu Marzu ist ein Schafskäse, der so lange reift, bis Fliegen ihre Eier auf den Käselaib legen und sich Maden bilden. Diese kriechen in den Käse und wandeln ihn durch ihre Verdauung um, wodurch er seine cremige Konsistenz und das charakteristische kräftige Aroma erhält.
Übrigens: Beim Verspeisen werden die Maden mitgegessen. Und das kann dazu führen, dass sie den Verdauungstrakt angreifen und Mikroperforationen im Darm verursachen. Das sind Löcher im Darm, die zu Abszessen oder Entzündungen führen und lebensbedrohlich werden können.
Rhabarber Blätter
Keine Sorge, den beliebten Rhabarberkuchen könnt ihr weiterhin essen. Doch Vorsicht beim Blattgrün! Denn die Blätter der Pflanze enthalten hohe Mengen von Oxalsäure, die Bauchschmerzen, Übelkeit oder Schlimmeres verursachen kann.
Tipp: Das zum Kochen von Rhabarber verwendete Wasser muss unbedingt weggeschüttet werden. Denn Blanchieren oder Kochen verringert den Oxalsäuregehalt, indem das Gift aus den Stangen ins Wasser übertritt. Besonders viel der giftigen Oxalsäure steckt übrigens in den Rhabarberblättern, um diese vor Fressfeinden zu schützen. Sie dürfen daher auf keinen Fall verzehrt werden.
Holunderbeeren
Und auch hier gilt wieder: Keine Angst, deine Lieblingsmarmelade muss nicht in den Müll!
Doch die Blätter, Zweige und Samen der mitteleuropäischen Holunderbeeren verursachen ernstzunehmende gesundheitliche Beschwerden.
Vor allem Kinder sollten davor bewahrt werden, da der Verzehr von großen Mengen der genannten Teile der Pflanze zum Herzstillstand führen können.