Deutschland will high hinaus: Vor kurzem hat der deutsche Bundestag den Startschuss für die Legalisierung von Cannabis gegeben. Mit 1. April – nein, das ist kein Scherz – soll der Besitz und Anbau der Droge unter bestimmten Voraussetzungen legal werden.
Deutschland will high hinaus: Vor kurzem hat der deutsche Bundestag den Startschuss für die Legalisierung von Cannabis gegeben. Mit 1. April – nein, das ist kein Scherz – soll der Besitz und Anbau der Droge unter bestimmten Voraussetzungen legal werden.
Das heiß umstrittene Cannabis hat im letzten Jahrzehnt Schritt für Schritt die kulinarische Welt erobert. Damit meinen wir jetzt nicht die berühmten Hasch-Brownies, die in den dunklen Gassen Amsterdams von Touristen gekauft werden, sondern die Speisen experimentierfreudiger Köch:innen.
Spitzenköche und Feinschmecker haben die vielseitige Pflanze für sich entdeckt und verwenden sie für eine «neue» und abwechslungsreiche Komponente in ihren Gerichten. Hanf sorgt jedoch nicht nur für Geschmacksexplosionen, sondern versorgt unseren Körpern mit allerlei guten Nährstoffen.
Cannabis – das gesunde Wunderkind
Seit Jahren gilt die Hanf-Pflanze, bzw. ihre Samen, als Superfood.
Der Proteingehalt ist mit 25 Prozent ähnlich hoch wie jener von Eiklar: Die enthaltenen Vitamine A, B und vor allem E decken einen erstaunlich hohen Anteil des täglichen Bedarfs im menschlichen Körper.
Auch wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium sind in relevanten Mengen enthalten, genauso wie alle neun für den menschlichen Körper notwendigen Aminosäuren. Außerdem weisen Hanfsamen eine faszinierend hohe Anzahl an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf.
Das Besondere, fast schon Einzigartige daran ist deren Zusammensetzung aus den beiden wertvollsten ihrer Art: der Omega-6- und der Omega-3-Fettsäuren. Durch deren einzigartiges Mischungsverhältnis von 3:1 wirken diese wertvollen Samen nachweislich gegen Erkrankungen wie hohen Blutdruck, Rheuma und Arthrose. Die Nutzpflanze ist für unseren Körper somit ein wahres Wundermittel.
High Cuisine – Hanf in der Sternegastronomie
In Kalifornien ist die «High Cuisine» bereits seit langer Zeit sehr beliebt. Der «Cannabis-Koch» Chris Sayegh hat uns bereits 2017 verraten, wie die Inhaltsstoffe der Pflanze (THC und CBD) die Sinneswahrnehmungen intensivieren und Genießern somit ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis ermöglichen.
Der belgische Zwei-Sterne-Koch David Martin aus dem Restaurant La Paix setzt seit 2022 auf die Verarbeitung der Hanf-Pflanze. Er verwendet sie jedoch ohne denn berauschenden Stoff THC. Martin setzt auf den einzigartigen Eigengeschmack des Gewächses und möchte eine aus den Küchen verbannte Pflanze wieder populärer machen.
Eine seiner Menü-Kreationen ist beispielsweise Kaviar mit Hanf-Zitronenöl, Kalbsfilet mit eingelegten Hanfblättern und Schokoladensoufflé mit Cannabispraliné.
Die Kreativität der Köch:innen kennt bei der Verarbeitung von Hanf keine Grenzen. Die Pflanze bietet eine Vielzahl von Geschmacksrichtungen und Texturen.
Cannabis kann je nach Zubereitungsmethode ein subtiles grasiges Aroma oder einen ausgeprägten würzigen Geschmack verleihen und in herzhaften Gerichten wie Saucen, Suppen und Fleischgerichten ebenso verwendet werden wie in süßen Leckereien wie Desserts und Gebäck.
Der Spitzenkoch Fabian Spiquel hat uns ein Rezept verraten, in dem er Hanf geschickt in Szene setzt. Er verfeinert einen Barramundi mit Hanf-Tee und serviert dazu fluffiges Brioche mit Hanfsamen.
Die Legalisierung von Cannabis markiert eine spannende neue Phase der kulinarischen Landschaft Deutschlands. Was einst als Tabuthema galt, wird nun von Spitzenköchen als eine Möglichkeit betrachtet, neue Geschmackserlebnisse zu schaffen und das kulinarische Repertoire zu erweitern.
Mit seiner Vielseitigkeit, seinem Geschmackspotenzial und seinen gesundheitlichen Vorteilen hat Cannabis in den Küchen des Landes eine große Zukunft. Nun liegt es nur noch an den Köch:innen, das Produkt auf geschickte und kreative Weise einzusetzen.
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