Eines muss man ihnen lassen: Süß sehen sie aus, die kleinen Biberratten, die man gelegentlich an Ufern deutscher Flüsse beobachten kann. Ursprünglich aus Südamerika, wurden die Nager, auch Nutria, Sumpfbiber oder Schweifratte genannt, hierzulande für ihre Felle gezüchtet. Als die Nachfrage nach Pelzen gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts schwand, ging auch die Zucht und Jagd der Nutrias zurück. Nicht so deren Population. Und das ist ein Problem: Nutrias können einiges an Schaden anrichten. Weil sie gerne graben, gelten sie als Gefahr für den Hochwasserschutz.
Deshalb werden die Tiere – obwohl sie nicht offiziell gejagt werden dürfen – von Jägern mit Ausnahmegenehmigungen gefangen. Stellt sich die Frage, was dann mit den Tieren geschehen soll.
Eines muss man ihnen lassen: Süß sehen sie aus, die kleinen Biberratten, die man gelegentlich an Ufern deutscher Flüsse beobachten kann. Ursprünglich aus Südamerika, wurden die Nager, auch Nutria, Sumpfbiber oder Schweifratte genannt, hierzulande für ihre Felle gezüchtet. Als die Nachfrage nach Pelzen gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts schwand, ging auch die Zucht und Jagd der Nutrias zurück. Nicht so deren Population. Und das ist ein Problem: Nutrias können einiges an Schaden anrichten. Weil sie gerne graben, gelten sie als Gefahr für den Hochwasserschutz.
Deshalb werden die Tiere – obwohl sie nicht offiziell gejagt werden dürfen – von Jägern mit Ausnahmegenehmigungen gefangen. Stellt sich die Frage, was dann mit den Tieren geschehen soll.
Kochkurse für Biberratten
«Für einen Nutriaschwanz bekommt man als Jagdpächter bei Deichverband in Meerbusch zehn Euro», berichtet Jägerin und Naturführerin Birgit Jansen aus Meerbusch kürzlich im Spiegel. «Ich schätze, dass mindestens 90 Prozent der erlegten Nutrias in der Tonne landen.» Dabei sind die Tiere nicht nur essbar, sondern auch schmackhaft. Für Jansen und ihren Mann sei es selbstverständlich, ein erlegtes Tier vollständig zu verwerten.
Deshalb veranstaltet die Kochkurse für Nutrias. Im Preis enthalten natürlich das Material. Eine mittelgroße Nutria gebe genug Fleisch für eine vierköpfige Familie. Geschmacklich liege es zwischen Wildschwein und Wildkaninchen – nicht sonderlich exotisch also für hiesige Wildliebhaber.
Mit Vorurteilen aufräumen
Trotzdem haben Jäger und Laien oft Vorbehalte gegenüber dem Verzehr von Biberratten. Das liegt möglicherweise am Namen – wer will schon eine Ratte essen? «Eine Nutria ist keine echte Ratte, ist aber entfernt verwandt mit dem Meerschweinchen», stellt Jansen klar. Mit ihren Kochkursen will sie mit Vorurteilen aufräumen und die erlegten Tiere im Sinne der Nachhaltigkeit einem kulinarischen Zweck zuführen – besser, als sie einfach wegzuwerfen, lautet die Devise.
Im deutschsprachigen Raum hat der Biber als Wilddelikatesse eine lange Tradition. Insbesondere in der Fastenzeit wurde er gerne in Klostern gegessen, da er im Wasser lebt und daher nicht als Fleisch galt. Auch die Nutria wurde Mitte des 19. Jahrhunderts gerne gegessen. In DDR-Fachbüchern für Nutria-Züchter aus der Zeit findet man unterschiedliche Rezepte und sogar in den Supermarktregalen soll man das Fleisch der Biberratte gelegentlich gefunden haben.
Wer weiß, vielleicht erlebt Nutria ja heute wieder einen Boom – nicht zuletzt dank der Bemühungen von Jägerinnen wie Jansen.