Neues Restaurant zeigt: Graz kann auch anders
Ursprünglich soll sich am Grazer Lendkai 13 einmal ein Puff befunden haben; die umgangssprachliche Bezeichnung ist hier bewusst gewählt, weil sie den wortspielerischen Namen erklärt, den drei junge Gastronomen dem Lokal gegeben haben, als sie es 2013 übernommen hatten. Doch die Namensherkunft ist heute bei weitem nicht mehr das Interessanteste am «Kabuff».
Berlin in Graz angekommen
Ursprünglich soll sich am Grazer Lendkai 13 einmal ein Puff befunden haben; die umgangssprachliche Bezeichnung ist hier bewusst gewählt, weil sie den wortspielerischen Namen erklärt, den drei junge Gastronomen dem Lokal gegeben haben, als sie es 2013 übernommen hatten. Doch die Namensherkunft ist heute bei weitem nicht mehr das Interessanteste am «Kabuff».
Berlin in Graz angekommen
Im Sommer wechselte das Lokal seine Betreiber. Es ist wieder ein Trio, und auch der Name ist – bis auf den Zusatz «Bistro» – gleich geblieben, aber sonst hat sich einiges verändert. Seit acht Wochen servieren Klemens Grassl, Eva Schnabl als Chef de Cuisine und Julia Schnabl als Restaurantleiterin hier regionale Küche in einem Ambiente, das man so auch – oder vielleicht sonst nur – in einer Großstadt wie Berlin finden könnte.
In Berlin kennt sich Küchenchefin Eva aus, denn dort sammelte sie im Sternerestaurant Coda bei René Frank Erfahrungen. Zu ihren anderen Stationen zählt etwa der Mühltalhof, wo auch ihre Schwester Julia gearbeitet hat. Das Dreamteam wird komplettiert durch Julias Freund Klemens Grassl, der in seiner beruflichen Vergangenheit schon für die Ausstattung einiger bekannten Restaurants und Hotels verantwortlich zeichnete und auch im Kabuff ein gutes Händchen für Design und Einrichtung beweist.
«Zuerst wollten wir eigentlich ein Café mit einem kleinen Einrichtungsgeschäft eröffnen», erzählt Grassl. Dass es dann doch ein Bistro mit Frühstücks- und Abendangebot geworden ist, kann man, nach den ersten acht Wochen, durchaus als ein Glück für das Grazer Kulinarikparkett bezeichnen.
Graz hat noch Platz
Dabei war die Skepsis der Gründer:innen anfangs groß, ob ein solches Konzept in der steierischen Landeshauptstadt aufgehen würde. Doch rückblickend auf die ersten Betriebswochen kann Grassl aus der Buchungslage und dem positiven Feedback ein ermutigendes Fazit ziehen: «Es gibt natürlich Platzhirschen in Graz, aber es gibt trotzdem auch Platz für kleine und originelle Konzepte. Jeder, der eine Idee und die entsprechenden Möglichkeiten hat, soll den Mut finden, seinen Traum zu verwirklichen», lautet seine Botschaft.
Der kulinarische Fokus liegt im Kabuff Bistro auf Gemüse – und das wird entweder direkt vom Bauern oder aus dem eigenen Schrebergarten geholt. Fisch und Fleisch gibt es auch, aber nicht immer, sondern «nur, wenn wir es bekommen. Alle Zutaten» – bis auf wenige Ausnahmen wie zum Beispiel Hafermilch – «kommen direkt, ohne Umwege, vom Produzenten zu uns in die Küche.» Dadurch erklärt sich die ständig im Wandel befindliche Speisekarte, die sozusagen von der Saison geschrieben wird.
Und in den kalten Monaten? «Wir wurden schon gefragt, was wir kochen werden, wenn’s im Winter nur Rüben und Kraut gibt. Dabei gibt es viele Gemüsesorten, die das Einlagern bei frostigen Temperaturen einfach brauchen, um Geschmack zu bekommen.» Wie etwa Kohl, Bittersalate oder Schwarzwurzel. «Schon jetzt im Herbst zeigen sich unsere Gäste oft begeistert davon, wie bunt der Teller sein kann. Und der Winter ist genauso vielfältig!»
Wir also gespannt, was das Kabuff-Team im Laufe der Jahreszeiten noch so hervorzaubern wird.
Das Konzept in Kürze:
- Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 9:00 bis 22:00 Uhr
- Frühstück ab 9 Uhr
- Dinner mit Gerichten zum Sharing und Brotpauschale
- Fast täglich wechselnde Karte
- Getränke: Kaffee von Buna, Selbstgebrautes und (hauptsächlich Natur-) Weine von kleineren Herstellern
Reservierungen: kabuff.at