Wie schmeckt eigentlich … Engelwurz?
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Nicht nur der Name der Pflanze ist außerirdisch: Auch die Geschichten rund um die Wirkung verlieren zeitweilen irdische Wurzeln. So soll die Wurzel nur bei abnehmendem Mond im Herbst oder auch im Frühjahr geerntet werden. Engelwurz soll zudem ein Stimmungsverbesserer sein. Einige Tage lang täglich zwei große Tassen Engelwurztee sollen Ängste mindern und das Selbstvertrauen stärken. Aber nun zum Irdischen: Die Pflanze gehört zur Gattung der Angelica und wird auch Engelwurzen genannt. In der Umgangssprache finden sich zahlreiche Synonyme wie Engelwurz, Echte Engelwurz, Brustwurz, Erzengelwurz oder Geistwurz. Engelwurz gehört aus biologischer Sicht in die Ordnung der Doldenblütlerartigen und wird der Familie der Doldenblütler zugeordnet. In der Küche wird Engelwurz zu den Küchenkräutern gezählt. Hauptsächlich wird sie aufgrund der Vielzahl an ätherischen Ölen und Bitterstoffen als Heilkraut verwendet. Ihre Heimat liegt in Island, Grönland, Skandinavien und Sibirien.
Heute wächst das Kraut auch in anderen Ländern und kam bereits im 14. Jahrhundert nach Deutschland. Im Herbst werden die Samen gesammelt und Wurzeln ausgegraben. Die Wurzel und Blätter werden in der Regel getrocknet, zerkleinert und dann als Gewürz verwendet. Engelwurz schmeckt würzig, leicht süßlich und kann einen bitter-scharfen Nachgeschmack haben. Die Blätter und Stiele der Engelwurz können frisch verzehrt werden. Untergemischt in Salaten, Suppen und Saucen oder als Gemüse aus jungen Stängeln und Blättern macht es in der Küche eine göttliche Figur. Zu früheren Zeiten wurden die Stängel auch kandiert und als Süßigkeit gegessen. Kandierte Stängel machen sich auch heute noch auf Petits Fours als Garnitur sehr gut. Das Öl aus den Wurzeln ist Bestandteil von Kräuterlikören, Bitterschnäpsen und Tee.Die heilige Wurzel hat aber auch eine Schattenseite: Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit dem tödlich giftigen Wasserschierling, deshalb sollte man die Pflanze sehr gut kennen, bevor man sie sammelt. Außerdem verursacht sie bei empfindlichen Menschen eine Hautallergie. Obacht vor den göttlichen Kräften des heiligen Krauts!