Beyond Burger: Warum Leonardo DiCaprio und Bill Gates in den Pflanzenburger investieren
Sage und schreibe 50 Milliarden Burger essen allein die Amerikaner jedes Jahr. Das beste Stück dieser Burger besteht in der Regel aus saftig gegrilltem Rindfleisch. Unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit durchaus ein Grund zur Sorge – denn die Rindfleisch- erzeugung verbraucht extrem viele natürliche Ressourcen.
219 Liter Wasser für 125 Gramm Rindfleisch
Für 125 Gramm Rindfleisch braucht es allein schon 219 Liter Wasser – vom Transport der Futtermittel, der Nutzfläche und Methanausstößen ganz abgesehen. Genau hier setzt das Start-up-Unternehmen Beyond Meat an. Das Ziel: nicht nur die Amerikaner, sondern die ganze Welt von ihrem hohen Burgerfleischkonsum abzubringen. Und zwar nicht durch Verbote oder moralisierende Diskreditierung des himmlischen Burgergenusses – sondern vielmehr durch die Verbreitung eines noch besseren Burgers, genauer gesagt: des Beyond Burgers. Denn dieser ist fleischlos, ja mehr noch: Sein bestes Stück besteht zur Gänze aus Pflanzen.
Wer jetzt an seine erste – und wahrscheinlich letzte – Verkostung eines veganen Käseleberkäses oder eines papierenen Tofuschnitzels denkt, kann beruhigt aufatmen. Denn Beyond Meat wird ganz ohne Soja hergestellt. Der Anspruch war von Anfang an radikal: Die Bausteine des tierischen Fleisches – Eiweiß, Fett, Spurenelemente und Wasser – müssen im Beyond Meat genauso enthalten sein wie in echtem Fleisch. Beyond Meat findet die im Pflanzenreich und definiert damit das Fleischerlebnis neu, ohne den charakteristischen Geschmack oder die Textur zu vernachlässigen.
Mit Rüben und Erbsen zum perfekten Pflanzen-Burger
Dabei liefern Erbsen das Protein, Spuren von Rüben verleihen eine kräftige rote Farbe. Kokosnussöl und Kartoffelstärke sorgen für saftige Köstlichkeiten. Der große Vorteil daran: Die Herstellung aus Pflanzen statt Tieren erfordert weniger Ressourcen, was die Burgerproduktion um ein Vielfaches effizienter und den Burgerkonsum der Zukunft wesentlich nachhaltiger macht.
Der Beyond Burger ist das neue Trendprodukt in den USA: Bill Gates und Leonardo DiCaprio sind nur zwei der prominenten Investoren.
99 Prozent weniger Wasser
Dass das nicht, wie so oft, so dahingesagt ist, beweist eine Studie der Universität Michigan. In dieser wurden die Auswirkungen des 113,5-Gramm-Beyond-Burgers auf die Umwelt mit jener eines gleich schweren amerikanischen Beef-Burgers verglichen. Die Ergebnisse sind klar: Der Beyond Burger braucht in seiner Herstellung 99 Prozent weniger Wasser, 93 Prozent weniger Land, stößt um 90 Prozent weniger Treibhausgase aus und konsumiert um 46 Prozent weniger Energie. Erstaunlich ist, dass das Pflanzenfleisch dennoch mehr Eiweiß als pflanzliches Protein beinhaltet, nämlich 20 Gramm pro Burger. Außerdem ist der Burger gänzlich frei von genetisch veränderten Organismen. Kein Wunder, dass der Beyond Burger in den USA bereits so durchgestartet ist. Sein dortiger Erfolg wurde von heimischen Unternehmen mit Argusaugen beobachtet. Und er ist seit Ende November des vergangenen Jahres nun auch bei Metro Deutschland erhältlich. „Wir freuen uns darüber“, sagt Markus Thaller, Category Manager Fleisch & Wurst bei Metro Deutschland, „dass wir als erster Großhändler in Deutschland The Beyond Burger anbieten. Der Erfolg in den USA beweist, dass es sich hier um ein revolutionäres Produkt handelt.“
Das beste Stück des Beyond Burgers braucht 99 Prozent weniger Wasser und 93 Prozent weniger Land als herkömmliches Rindfleisch.
Prominente Investoren
Tatsächlich gehört Beyond Meat, das im Jahr 2009 von Ethan Brown gegründet worden ist, mittlerweile zu den gefragtesten Jungunternehmen der Food-Branche. Das beweist nicht zuletzt eine prominente Riege an Unterstützern, die in die Firma investiert haben: Bill Gates, Leonardo DiCaprio sowie die beiden Twitter-Gründer Evan Williams und Biz Stone sind nur einige, die Ethan Brown von seinem zukunfsweisenden Produkt überzeugen konnte. Brown hat damit – zumindest ein Stück weit – ein Vakuum gefüllt, das nicht nur in ethisch-moralischer Hinsicht an der Tagesordnung steht, sondern ein wirtschaftlich extrem hohes Potenzial birgt. „Wir brauchen unbedingt Alternativen für tierische Proteine aus der Massentierhaltung, um den hohen Ressourcenaufwand zurückzuschrauben. In diesem Zusammenhang entspricht das Produkt von Beyond Meat dem Zeitgeist und hilft uns bei der Optimierung des existierenden Foodsystems“, ist Fabio Ziemßen, Director Food Innovation beim Metro-Innovationshub, überzeugt. Fest steht: Köche und Gastronomen werden einen wesentlichen Anteil daran haben, ob der Beyond Burger in unseren Breiten ebenso überzeugen wird oder nicht. Schließlich sind sie es, die als Türöffner für neue Produkte fungieren – und den Menschen das Innovative so schmackhaft machen, dass es zur kulinarischen Normalität werden kann. Fest steht: Der Beyond Burger ist auf jeden Fall einen Versuch wert.
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