Warum in der Gastronomie und Hotellerie kein Stein auf dem anderen bleiben darf
Wenn es ums Anstecken, ums hemmungslose Mitreißen von Menschen geht, ist im deutschen Sprachraum einer ganz vorn dabei: Jan Delay. Das stellte der Kultmusiker bei der Aftershowparty der Rolling Pin.Convention Germany eindrucksvoll unter Beweis. Doch eines lässt sich seit der imposanten Inspirations-Demonstration der Gastronomie und Hotellerie in der Arena Berlin ebenfalls sagen: Tim Mälzer steht dem Musikstar um nichts nach!
Denn während seine Fachkollegen entweder mit tiefem Wissen und großem Handwerk punkteten, nutzte Mälzer seinen Bühnenslot als ultimative Motivations-Show – adressiert an die gesamte Gastronation. Ihm gelang tatsächlich das Kunststück, mit markiger Kritik an sich und seinen Kollegen am Ende der knallvollen Halle eine gehörige Portion Superpower mit auf den Weg zu geben.
Wenn es ums Anstecken, ums hemmungslose Mitreißen von Menschen geht, ist im deutschen Sprachraum einer ganz vorn dabei: Jan Delay. Das stellte der Kultmusiker bei der Aftershowparty der Rolling Pin.Convention Germany eindrucksvoll unter Beweis. Doch eines lässt sich seit der imposanten Inspirations-Demonstration der Gastronomie und Hotellerie in der Arena Berlin ebenfalls sagen: Tim Mälzer steht dem Musikstar um nichts nach!
Denn während seine Fachkollegen entweder mit tiefem Wissen und großem Handwerk punkteten, nutzte Mälzer seinen Bühnenslot als ultimative Motivations-Show – adressiert an die gesamte Gastronation. Ihm gelang tatsächlich das Kunststück, mit markiger Kritik an sich und seinen Kollegen am Ende der knallvollen Halle eine gehörige Portion Superpower mit auf den Weg zu geben.
Kurzer Auszug aus diesem einmaligen Bühnenspektakel: „Wer erfolgreiche Konzepte blind kopiert, wird scheitern.“ Oder: „Wer sich nicht fragt, wer er eigentlich ist, wird nichts erreichen.“ Und: „Wenn wir es als Branche nicht schaffen, aus der Zuhälterei hin in eine normale Welt der angemessen entlohnten Mitarbeiter zu kommen, haben wir ohnehin verloren.“ Großes Aber: „Wer den Mut hat, sich selbst zu entdecken, seinen kulinarischen Fetisch zu finden und daraus seine Konzepte zu entwickeln, kann richtig viel erreichen!“
Eine Brandrede also, die nicht nur mit tosendem Applaus honoriert wurde, sondern der vor allem auch viele große Chefs beiwohnten: Tim Raue, Alexander Herrmann, Kevin Fehling, Joachim Wissler – aber auch Legende Ferran Adrià.
„Wir brauchen wieder mehr von dieser Energie in der Küche“, polterte dieser danach denn auch Backstage. Was er damit meint? Zitat Adrià: „Wir haben in den vergangenen 20 Jahren in der Küche keine Revolution mehr gesehen. Es kommt nichts Neues, es wird nur immer wieder Bestehendes interpretiert.“
Ja, damit meine er auch René Redzepi. Eben deshalb seien solch inspirierende Events wie die Convention derart wichtig, attestierte er. Tatsache jedenfalls ist, die diesjährige Rolling Pin.Convention Germany wurde ihrem Motto „Breaking Walls“ mehr als nur gerecht. „Kein Stein darf auf dem anderen bleiben, wenn wir langfristig in eine spannende Zukunft gehen wollen“, so lautete das überall spürbare Credo.
Visionäres Vorbild
Diese Energie generierte eine Art Aufbruchsstimmung, wie sie in der Gastrowelt derzeit ohnehin so dringend gebraucht wird. Gleichzeitig wurde auch der Zusammenhalt unter den großen Chefs endlich wieder richtig spürbar. Wenn etwa Kevin Fehling im Backstage-Bereich fast schon überschwänglich seinem Kollegen Joachim Wissler zum soeben erhaltenen Titel „Number 1 of the 100 Best Chefs Germany“ gratulierte.
Oder wenn Größen wie Alex Atala extra aus Brasilien anreisen, um mit einem Freund – Schoko-Visionär Dominique Persoone nämlich – auf der Bühne ein imposantes Plädoyer zu halten. Über Ressourcen, unseren Planeten und wie wir auf die Erde und uns besser achtgeben können. „Ich fühle mich, als hätte man mich an eine Starkstromsteckdose angehängt“, strahlte denn auch Dreisterne-Chefin Elena Arzak kurz vor ihrer spannenden Masterclass.
Ein Satz, dessen Inhalt jeder der gut 8.000 Besucher der Rolling Pin.Convention Germany 2023 mit einem Lächeln bestätigt hätte. Egal ob vor einer der Bühnen (Wine.Stage, Bar.Stage, Chef.Stage, Business.Stage) oder auf der 4.000 m2 großen Expo. Dort ließ sich übrigens Ferran Adrià gleich mehrfach blicken. „Ich will sehen, was gezeigt wird“, sagte er verschmitzt. Und machte klar: Sein Hunger nach Neuem, nach Visionärem, wird nie gestillt sein.
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DIe Rolling Pin.Convention
2012 gegründet, sind die Rolling Pin.Conventions heute – nach der Fusion Madrid – das zweitgrößte Gastro-Symposium Europas. Über 70 Speaker aus 14 Nationen begeisterten jetzt bei der Rolling Pin.Convention Germany 8.000 Teilnehmer in den verschiedenen Welten (Chef.Days, Bar.Days, Wine.Days, Business.Days). Auf den verschiedenen Bühnen wurden unter dem Motto „Breaking Walls“ die neuesten Trends, Techniken und Innovationen präsentiert. Zudem galt es, auf der 4.000 m2 großen interaktiven Expo die spannendsten Produzenten und Lieferanten mit ihren Produkten zu erleben.